Veredelte Substanzen, die das "Ideal der Heilung" in sich tragen
Schon im Mittelalter wurde die Spagyrik von alchemistisch arbeitenden Heilern entwickelt und angewendet. Der Begriff Spagyrik leitet sich aus dem Griechischem ab vom Wort spao = trennen, lösen, scheiden und von ageiro = binden, vereinen.
Neben dem berühmten Arzt, Alchemisten und Philosophen Paracelsus (Philippus Theophrastus Bombastus von Hohenheim, 1493-1541) war es im 19. Jahrhundert vor allem Carl-Friedrich Zimpel (1801-1879), die ihre eigene Form der Spagyrik entwickelten.
Das Grundprinzip der Alchemie bedeutet „trennen und wieder zusammenfügen“.
Die Spagyrik zerlegt nach diesem Prinzip heutzutage homöopathische, pflanzliche sowie mineralische Ausgangssubstanzen in ihre „wertvollen“ bzw. „nutzlosen“ Bestandteile und fügt die therapeutisch nutzbaren Anteile dann neu und in "verbesserter" Form zusammen. Somit lässt sich die Bandbreite der Therapie gezielt erweitern.
Der zur Herstellung von spagyrischen Arzneimitteln notwendige mehrstufige Aufbereitungs-prozess besteht aus Gärung, Destillation und Veraschung (Kalzination). Diese Arbeitsstufen erfolgen heute mit Hilfe labor-technischer Verfahren. Die so erhaltene „veredelte“ Substanz soll dadurch heilkräftiger und therapeutisch wirksamer sein als ihr Ausgangsmaterial.
Gemäß der Spagyrik trägt jede spagyrisch aufbereitete Substanz das „Ideal der Heilung“ in sich und stärkt so die Selbstheilungs- und Regulationsmechanismen des Körpers.